Haus mit Terrasse

Der Traum von der eigenen Terrasse - so wird es richtig gemacht

Von Thomas Müller Am 10. März 2017

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Wer sich seinen Traum vom eigenen Haus bereits erfüllt hat, ist häufig dennoch nicht ganz zufrieden. Was noch fehlt ist ein Platz, auf den man mit Freunden grillen kann oder entspannt in der Sonne frühstücken und den Tag beginnen kann: Eine eigene Terrasse, die das Haus vollendet. Doch was ist beim Bau der Terrasse zu beachten? Welche Materialien sind besonders geeignet, und wo sollte die Terrasse liegen?

Die perfekte Lage

Die Lage der Terrasse sollte man im Rahmen der Vorschriften nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen aussuchen. Um bei Sonnenaufgang frühstücken zu können, muss die Terrasse im Osten liegen. Wer jedoch lieber lange und ausgiebig in der Sonne baden möchte, fährt besser damit, sie im Süden zu bauen. Lange Sonnenuntergänge betrachtet man am besten von einer Terrasse im Westen des Hauses.

Daher ist der erste Schritt festzulegen, was man sich von der eigenen Terrasse erhofft und wie man sie später hauptsächlich nutzen möchte.

Das Fundament zum Terrassentraum

Um sich möglichst lange an der Terrasse erfreuen zu können, ist die Planung des Fundamentsäußerst wichtig. Die einfachste Möglichkeit besteht darin, die Terrasse auf aufgeschüttetem Erdreich anzulegen. Dies hat jedoch auch viele Nachteile: Mit den Jahren sorgen Regen und Hitze dafür, dass die aufgeschüttete Erde nach und nach abgetragen wird. Dadurch sinken die verlegten Platten ab und die Terrasse wird uneben.

Daher ist in den meisten Fällen das Verlegen einer Grundplatte äußerst ratsam. Diese sollte mit einem Gefälle verlegt werden, damit Wasser abfließen kann und keine Schäden verursacht.

Das richtige Material zum Wohlfühlen

Ist die Planung des Untergrunds bereits abgeschlossen, kommt schnell die Frage auf, aus welchem Material die Terrasse bestehen soll.

Steinterrasse

Steinplatten und Fliesen sind schnell verlegt und trotzen sowohl im Sommer als auch im Winter jeglichen Witterungsverhältnissen. Fliesen und Steinplatten lassen sich darüber hinaus gut pflegen und reinigen. Sie sind besonders robust, langlebig, pflegeleicht und in den unterschiedlichsten Farben und Designs erhältlich. Zu beachten ist jedoch, dass der Komfort der Terrasse durch den harten Untergrund deutlich geschmälert wird. Sind die Steine und Fliesen im Sommer den Sonnenstrahlen ausgesetzt, heizen sie sich schnell auf und Barfußlaufen wird nahezu unmöglich.

Holzterrasse

Eine bessere und nachhaltigere Alternative ist daher, für den Terrassenbau Holz zu verwenden. Auch hier gibt es äußerst witterungsbeständige Holzarten, die auch nach Jahren voller Regen und Sonne wie neu aussehen und sehr pflegeleicht sind. Da es sich nicht so schnell aufheizt und sich unter den Füßen weicher anfühlt, ist es grade im Sommer angenehmer, sich auf einer Terrasse aus Holz aufzuhalten.

Dachterrasse: Das muss beachtet werden

Während Dachterrassen in südlichen Ländern eine gängige Möglichkeit zur Nutzung eines Flachdachessind, schreckten das kühlere Klima und die deutlich höheren Niederschlagsmengen Bauherren in nördlichen Regionen wie Deutschland, Österreich oder der Schweiz ab. Flachdächer galten als anfällig für eindringendes Wasser und viele Bauherren scheuten die damit verbundenen Schäden am Gebäude. Dringt Wasser in das Mauerwerk ein, wird es im Süden von der Sonne innerhalb kurzer Zeit wieder getrocknet und die Gefahr von Frostschäden ist so nur verschwindend gering. Anders ist dies jedoch in nördlichen Regionen - hier kann ins Mauerwerk eindringendes Wasser insbesondere in der Frostperiode schnell zu erheblichen Schäden am Gebäude führen.

Die Verwendung neuartiger Baustoffe sorgen in der heutigen Zeit dafür, dass diese Bedenken der Vergangenheit angehören. Moderne Häuser mit Dachterrassen haben mit ihren Vorbildern aus dem Süden nur wenig gemeinsam. Hier genügt es nicht, lediglich für einen Zugang zum Flachdach und eine Abdichtung gegen die Niederschläge zu sorgen - die meisten Hauskonzepte sind weit komplexer und sehen eine Unterteilung des obersten Stockwerkes in einen geschlossenen Wohnraum und eine Dachterrasse vor. Diese ist über eine in den Innenraum integrierte Treppe erreichbar.

Die Ausgestaltung dieses Konzeptes kann je nach gewähltem Haustyp und dem Budget des Bauherrn unterschiedlich erfolgen und bei manchen Häusern auch an ein exklusives Penthouse erinnern.

Dachterrasse richtig planen, abdichten, dämmen und sichern

Für eine Dachterrasse müssen beim Bau eines Fertig- oder Massivhauses einige Punkte beachtet werden. Dazu zählen:

  • sichere Tragfähigkeitbei erhöhter Belastung
  • hochwertige Abdichtungdes Daches nach DIN 1819
  • druckstabile Wärmedämmungnach DIN V 4108-10
  • ein ausreichendes Gefälle

Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Zimmerdecke gelten bei einer Dachterrasse andere Voraussetzungen bezüglich der Statik. Die Anforderung der Traglast sind deutlich höher, daher müssen diese bei der Planung explizit berücksichtigt werden. Für die Decke der Räumlichkeiten unterhalb der Dachterrasse müssen eine Wärmedämmung sowie ein mehrschichtiger Flachdachaufbau mit hochwertiger Abdichtung eingeplant werden. Bei einer vorschriftsmäßigen Einhaltung des Dachaufbaus wird ein Eindringen von Wasser in die Wohnräume effektiv verhindert.

Darüber hinaus ist es wichtig, auf einen rutschfesten Belag der Dachterrasse zu achten. Gerade wer sich für eine mit Holz ausgelegte Terrasse entscheidet, sollte unbedingt eine wetterbeständige Schutzschicht auftragen. Integrieren Sie an Stufen zusätzlich Geländer, um für mehr Sicherheit zu sorgen.

Vorteile und Nachteile einer Dachterrasse

In der heutigen Zeit sind insbesondere in den Neubaugebieten große Grundstücke nur noch selten zu finden und in Städten ist Baugrund ohnehin knapp bemessen. Eine Dachterrasse bietet in diesen Fällen die ideale Möglichkeit, einen ruhigen Erholungsraum im Freien zu schaffen, der vor den Einblicken durch neugierige Nachbarn geschützt ist und eine angenehme Privatsphäre bietet.

Vorteile

  • Mehr Privatsphäre

  • Gute Aussicht/Rundumblick

  • Permanente Sonneneinstrahlung

Nachteile

  • Höhere Baukosten

  • Geringer Windschutz

  • Kompliziertere Statik des Hauses

Auch kann die Dachterrasse aufgrund ihrer meist geräumigen Größe individuell nach eigenem Geschmack gestaltet werden. Neben dekorativen Kübelpflanzen und sogar Gemüse und Obst ist häufig sogar Platz für einen stilvollen Springbrunnen oder einen Pool.

Sonnenschutz und Windschutz sollte bei einer Dachterrasse unbedingt eingeplant werden, um für ständige Sonneneinstrahlung und Wind und Wetter gewappnet zu sein. Mit Sonnensegel, Überdachung und Windschutz wird eine unbeschwerte Nutzung dieser privaten Oase ermöglicht.

Optimale Ausrichtung der Dachterrasse nach Sonnenverlauf

Infografik zur Ausrichtung der Dachterrasse nach Tageslicht

Fazit: Eine Dachterrasse lohnt sich vor allem bei kleinen Grundstücken

Besonders wenn Sie ein Haus auf einem kleineren Grundstück bauen, ist die Umsetzung einer Dachterrasse zu empfehlen. Oftmals fällt die Terrasse im Garten klein aus und Sie schaffen so mehr Raum, im Freien zu sein. Bei der Planung einer Dachterrasse müssen Sie neben den Vor- und Nachteilen unbedingt die Tragfähigkeit des Flachdaches sowie eine hochwertige Abdichtung beachten. Nur durch die Einhaltung expliziter Vorschriften im Hinblick auf Statik und Wasserundurchlässigkeit ist eine langjährige Freude an dem Eigenheim mit Dachterrasse gewährleistet.

Wie die Gestaltung der Dachterrasse erfolgt, unterliegt einzig Ihrem persönlichen Geschmack. Ob mediterraner Dachgarten oder kühler Loftstyle - der Bauherrenfantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

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