Garage mit Carport daneben

Garage oder Carport: Das sollten Sie beachten

Von Wolfram Wolbring Am 1. September 2021

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Steht das Fahrzeug besser in einer Garage oder in einem Carport? Diese Frage beschäftigt Bauherren, die einen adäquaten Witterungsschutz errichten möchten. Wer ausreichend Platz hat, wird sich im Regelfall für Autogaragen entscheiden. Bauherren mit kleinerem Grundstück sind mit Carports gut beraten. Beide Unterstände haben einige Vor- und Nachteile, sodass sich die Überlegung im Vorfeld lohnt. Hier erfahren Sie, wie Sie bei der Entscheidungsfindung vorgehen und welche Faktoren Sie in Ihre Wahl einbeziehen sollten.

Definition Garage

Garagen sind verschließbare, überdachte und mit einem Tor versehene Stellplätze für Fahrzeuge. Sie können am Haus angebaut und mit direktem Zugang zum Eigenheim geplant werden. In den meisten Fällen bestehen sie aus Mauersteinen oder Beton. Auch aus Metall können Autogaragen mit einem verschließbaren Einfahrtstor gebaut werden. Laut Definition muss die Garage über vier geschlossene Seiten und eine feste Überdachung verfügen.

Standort einer Garage

In Amerika ist es üblich, das man mit dem Auto in die Garage fährt und das Haus durch eine Nebentür direkt vom Stellplatz aus betritt. Dieser Standort ist auch hierzulande beliebt, sofern er sich anhand der Grundstücksgröße und Beschaffenheit realisieren lässt. Eine Alternative sind freistehende Garagen, in die Sie von der Zufahrt auf Ihr Grundstück aus einfahren und die sich dementsprechend weiter vom Haus entfernt befinden. Die optimale Standortwahl ist wichtig, da einige Vorteile und Nachteile standortbedingt präsent werden. Wenn Sie sich als Unterstand für Ihr Auto für eine Garage entscheiden, spielt der kommunale Bebauungsplan eine wichtige Rolle.

Größe einer Garage

Grafik Mindestgrößen für Garagen

Vorteile & Nachteile einer Garage

Garagen sind ein regen- und winddichter Schutz für Ihr Fahrzeug. Sie können beheizt und belüftet werden und in der kalten Jahreszeit zum Beispiel als Party- und Hobbyraum dienen. Mit dem Garagenbau schaffen Sie sich zusätzlichen Stauraum oder die Möglichkeit, sich eine kleine Werkstatt einzurichten. Versicherungstechnisch ergibt sich ein Kostenvorteil, da ein Garagenstellplatz das Diebstahlrisiko und damit Ihre Kaskoprämie senkt. Allerdings kosten Autogaragen nicht wenig Geld. Sie sind genehmigungspflichtig und benötigen Platz auf der als Bauland definierten Fläche Ihres Grundstücks. Wenn Sie neu bauen und für Ihr Auto eine Garage einplanen, können Sie beim Anbau am Haus einen praktischen Mehrzweckraum schaffen und die Grundfläche Ihres Hauses damit vergrößern.

Schallschutz beachten

Am richtigen Standort errichtet, können Autogaragen unerwünschten Straßenlärm von Ihrem Gartengrundstück fernhalten. Die schalldämmende Wirkung setzt allerdings voraus, dass Sie den Bau präzise planen und unerwünschte Reflexionen ausschließen. Denn am falschen Ort oder in der falschen Richtung zum Haus gebaut, bewirkt der Anbau das Gegenteil und reflektiert den Lärm. In diesem Fall ist es möglich, dass Ihr ehemals ruhiger Freisitz im Garten nun von lauten Verkehrsgeräuschen beschallt wird.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Wie bereits kurz angeschnitten, kann nicht nur Ihr Auto in der Garage stehen. Der witterungsgeschützte Stellplatz ist zwar die Hauptfunktion dieses Bauwerks, doch die Einsatz- und Nutzungsmöglichkeiten reichen weit darüber hinaus. Viele Eigentümer nutzen Garagen zusätzlich als Werkstatt und Hobbyraum. Wenn sie mit dem Haus verbunden ist, kann sie als Heizraum dienen (was vor allem in nicht unterkellerten Häusern praktisch ist). Auch die Verbindung aus Autostellplatz und Waschküche ist denkbar. Auf dem Garagendach findet eine Photovoltaikanlage Platz und gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre Stromkosten durch die Erzeugung erneuerbarer Energien zu senken. Verbinden Sie den Garagenanbau mit Ihrer Terrasse, haben Sie bei Schlechtwetter immer einen Rückzugsort und können zu jeder Jahreszeit "Outdoor" feiern.

Abstandsregeln zur Einfahrt

Der Abstand zwischen dem Garagentor und dem öffentlichen Verkehrsraum muss mindesten 5 m betragen. Je näher Sie an der Straße oder am Gehweg bauen, desto günstiger können Sie das Garagenprojekt realisieren, da die Kosten für die Anlegung einer Zufahrt sinken. Dennoch sind die 5 m ein verbindlicher Wert, der bei einer Vergabe der Baugenehmigung essenziell ist. Auch wenn es seltene Ausnahmeregelungen gibt, dürfen Sie in den meisten Fällen nicht bauen, wenn der Straßenabstand weniger als 5 m beträgt und es beim Öffnen des Garagentors zu einer Blockierung des Fußwegs kommen würde.

Diese Materialien können verwendet werden

Neben der klassischen Auto Garage aus Stein oder Beton gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Stellplatz aus Materialien wie Metall oder Holz zu bauen. Sie können eine Fertiggarage aufstellen oder selbst bauen - ganz nach Ihrem Geschmack und Ihren Kompetenzen. Aus welchem Material Sie Autogaragen auf Ihrem Grundstück bauen dürfen, erfragen Sie am besten beim zuständigen Bauamt. Denn es kann möglich sein, dass der Bebauungsplan einen Stein- oder Betonbau erlaubt, Garagen aus Metall ohne entsprechende Verkleidung aber verbietet.

Denken Sie an die Bauauflagen

In den Landesbauordnungen sind sämtliche Auflagen für den Garagenbau definiert. Ehe Sie die Errichtung planen, sollten Sie neben dem Abstand zum öffentlichen Verkehrsraum auch wissen, wie die Abstandsflächen zum Nachbargrundstück geregelt sind. Sprechen Sie auch mit Ihrem Nachbarn, sodass dieser sich nicht von Ihrem Garagenbau gestört fühlt und nach Fertigstellung berechtigte Einwände vorbringt. In einigen Kommunen ist eine Grenzbebauung möglich, in anderen Landesbauordnungen ist sie für die Garagenerrichtung sogar vorgeschrieben. Erkundigen Sie sich ebenfalls, ob eine Bauanzeige ausreicht oder ob Sie eine Baugenehmigung einholen müssen.

Definition Carport

Ein Carport kann aus Holz oder aus Metall bestehen. Wörtlich übersetzt heißt der Begriff "Autohafen" und steht für einen Bau, der überdacht, aber nicht mit einem Tor verschlossen ist. Ein Carport kann mit einem Schuppen gebaut, freistehend errichtet oder auch am Haus angebaut werden. Allgemeinhin spricht man von einem Carport, wenn es sich um einen teiloffenen und nicht verschließbaren Autounterstand handelt.

Vorteile und Nachteile eines Carports

Mit einem Carport aus Metall oder aus Holz entscheiden Sie sich für eine preisgünstige, gut belüftete und in vielerlei Ausführungen erhältliche Überdachung für Ihren Autostellplatz. Auch auf kleinen Grundstücken können Sie ein Doppelcarport bauen, während eine Doppelgarage in den meisten Fällen nicht realisierbar ist. Ein Nachteil ist jedoch, dass Ihr Auto weniger vor Diebstahl und Vandalismus sowie vor Marderbissen und Verschmutzungen geschützt ist als in einer geschlossenen Garage.

Der Kostenfaktor

Günstiger als mit einem Bausatz für ein Carport aus Holz können Sie keinen Witterungsschutz für Autos bauen. Auch die 5 m Abstandsregel zum öffentlichen Verkehrsbereich entfällt, sodass Sie keinen langen Zufahrtsweg bauen brauchen. Mit handwerklichem Geschick besteht die Möglichkeit, noch mehr zu sparen und Ihr Carport mit Schuppen oder das Doppelcarport selbst zu bauen.

Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten

Im Design sind Ihrer Phantasie kaum Grenzen gesetzt. Sie können ein Carport aus Metall bauen - sodass es ohne Überdachung wie eine Pergola aussieht. Bauen Sie aus Holz, erzielen Sie eine lockere Optik und bauen einen leichten, aber haltbaren Autounterstand. Carports sind sehr gut für kleine Grundstücke geeignet und daher eine Lösung für Bauherren, die aus Ästhetik- oder Platzgründen davon absehen, für das Auto eine Garage zu bauen und die Nutzfläche auf dem Grundstück zu verkleinern.

Häufige Fragen zum Thema Garage oder Carport

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