Dampfsperre im Dach

Dampfsperre oder Dampfbremse: Wann braucht man was?

Von Clara Flemming Am 7. September 2021

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Wo brauchen Sie Dampfsperren und wo sind Dampfbremsen nötig? Was ist das überhaupt und was soll in Ihrem Haus gebremst oder gesperrt werden? Wenn Sie auf einen dieser Begriffe stoßen - was im Verlauf des Hausbaus zwangsweise vorkommt, stehen Sie vor eine bedeutsamen Frage. Hier möchten wir Ihnen die Bedeutung und den Nutzen von Dampfsperren / Dampfbremsen erläutern und Ihnen wichtige Tipps für die richtige Entscheidung an die Hand geben.

Was ist eine Dampfsperre?

Die Dampfsperre wird am Dach montiert. Explizit handelt es sich hierbei um eine Zusatzschicht, die ihr Haus vor eindringender Feuchtigkeit und Wasser schützen soll. Damit sie diese Funktion erfüllt, ist neben dem Blick auf das richtige Material eine professionelle Verlegung nötig.

Dampfsperren werden an der Innenseite eines Bauteils angebracht, dessen Außenseite das Risiko statischer Feuchtigkeit aufweist. Hier ist das Dach ein sehr gutes Beispiel dafür, warum in in welchem Umfang eine Dampfsperrfolie notwendig ist. Das Hilfsmittel gegen statische Feuchtigkeit ersetzt nicht die Dachdämmung, sondern es wird innenseitig auf der Dämmschicht verlegt und sorgt für eine trockene, vor Feuchteschäden geschützte Bausubstanz.

Welchen Nutzen hat eine Dampfsperre?

Feuchtigkeit in der Dämmschicht stellt ein hohes Schimmelrisiko dar. Um Diffusion und andere Ursachen der Durchfeuchtung zu unterbinden, wird eine Dampfsperrfolie (oft blau) verwendet und innenseitig mit der Dämmung verbunden. Mit Klebeband wird die Dampfsperre mit dem Untergrund verbunden und darauf geachtet, dass sie lückenlos und mit sicherem Halt auf de Dämmschicht aufliegt.

Der Hauptnutzen beruht also auf der Vermeidung einziehender und sich bildender Feuchtigkeit unter dem Dach. Doch richtig verwendet, können Dampfsperren mehr und zeichnen sich durch ihren Zusatznutzen in der Optimierung der Wärmedämmung und im Windschutz aus.

Was ist der Unterschied zur Dampfbremse?

Die Begriffe Dampfsperr- und Dampfbremsfolie werden häufig wechselseitig verwendet. Doch das ist falsch, da es zwischen der Sperre und der Bremse einige Unterschiede gibt. Wenn Sie eine Dampfsperre am Dach anbringen, sind die Bemessungswerte nach DIN 4108-4 verbindlich. Es handelt sich bei Dampfsperren um diffusionsdichte Bauteilschichten, die einen sd-Wert von mindestens 1.500 m aufweisen müssen. Alle feuchtigkeitshemmenden Bauteilschichten mit einem geringeren Wert dürfen nicht als Dampfsperrfolie, sondern müssen als Dampfbremsfolie verkauft werden.

Dampfsperren sind dichter als Dampfbremsen

Die Dampfsperre am Dach ist völlig feuchtigkeitsundurchlässig, während die Dampfbremse nur diffusionshemmend ist. Folglich bietet eine Dampfsperrfolie einen besseren Schutz als eine Dampfbremsfolie. Dennoch kann eine zu dichte Schicht durch eine Dampfsperre auch Schimmel hervorrufen, da kein Luftaustausch mehr stattfinden kann.

Trotz ihrer Unterschiede haben die beiden Bauteilschichten eine Gemeinsamkeit: Sie werden im Bereich der Innendämmung verwendet und kommen im Neubau sowie in der Altbausanierung zum Einsatz.

Welche Materialien sind möglich?

Am häufigsten wird Dampfsperrfolie aus Polyethylen oder aus Aluminium verwendet. Die Folie ist auf Rolle erhältlich und leicht zu verarbeiten, da die Montage mit Klebeband Ihre Dampfsperre fest mit der Dämmung verbindet. Dampfsperren können auch aus entsprechenden Holzplatten oder aus einer PVC-Folie bestehen, sofern diese den normvorgegebenen sd-Wert aufweisen und den gewünschten Nutzen erfüllen.

Nehmen Sie eine Dämmung mit Mineralwolle vor, eignen sich Dampfsperrfolien aus Polyethylen oder aus Aluminium am besten. Sie können die Anbringung der Dämmung mit integrierter Dampfsperre am Dach montieren, in dem Sie sich für eine Mineralwolldämmung mit innenseitiger Aluminiumfolienschicht entscheiden.

Was bedeutet der sd-Wert?

Der sd-Wert bildet die diffusionsäquivalente Luftschichtdicke ab. Die Angabe des Wertes erfolgt in Meter und steht für den Widerstand, den eine Dampfsperr- oder Dampfbremsfolie gegen Wasserdampf mitbringt. Der Berechnung liegt zugrunde, dass Wasserdampf zur Durchdringung eine bestimmten Luftschichtdicke die selbe Zeit wie zur Durchdringung des luftdichten Bauteils benötigt. Je höher dieser Wert ist, desto geringer ist das Risiko einer Durchfeuchtung des Mauerwerks durch angesammeltes Kondenswasser und andere Feuchtigkeitsquellen.

1.500 m ist der Mindest-sd-Wert für eine Dampfsperre

Wenn Sie eine Dampfsperrfolie für das Dach suchen, achten Sie auf die Angabe 1.500 m und damit auf den geringmöglichsten sd-Wert. Alle darunter liegenden Durchdringungsangaben bezeichnen eine Dampfbremsfolie, die zum Beispiel auch mit 3 m, 300 m oder 1.000 m sd-Wert erhältlich ist.

Häufige Fragen zu Dampfsperre und Dampfbremse:

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