
Holzfassade: Möglichkeiten und Kosten

Ob Holzhaus, Fertighaus oder sogar Massivhaus, Fassadenverkleidungen mit Holz verleihen Gebäuden ein unverwechselbares Äußeres, das sich positiv von seiner Umgebung abhebt. Holzfassaden besitzen viele bemerkenswerte Eigenschaften, sind sehr kreativ gestaltbar und optisch ansprechend. Verwitterung und Anfälligkeit gegen Umwelteinflüsse einer Fassade aus Holz sind dagegen bei richtiger Holzwahl und Holzpflege ausgeschlossen. Mehr zu Fassaden aus Holz erfahren Sie in diesem Beitrag.
Man findet grundsätzlich fünf Typen von Werkstoffen aus Holz, die für Fassadenverkleidungen eingesetzt werden:
Darüber hinaus existieren für die Holzverkleidung einer Fassade verschiedene Schalungsformen, welche bei einer Holzfassade vertikal oder horizontal genutzt werden können.
Normalerweise erfolgt der Aufbau einer Holzfassade hinterlüftet, das heißt, die eigentliche Fassadenverkleidung aus Holz wird auf einer Traglattung aufgebracht. Das Ganze ist der gedämmten Hauswand mit Abstand vorgehängt, die Luft kann also zwischen Traglattung und mit Unterspannbahn vor Feuchtigkeit geschützter Außenwanddämmung zirkulieren, was sehr wirksam gegen Nässe in der Fassade ist.
Grundsätzlich kommen als Holz für die Außenfassade alle heimischen Nadelhölzer wie Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche oder Douglasie in Betracht.
Fichtenholz wird gerne verwendet, da es eine besondere Festigkeit besitzt, sich leicht verarbeiten lässt und bei uns häufig vorkommt. Das wirkt sich positiv bei den Kosten aus. Ähnliche Eigenschaften wie Fichtenholz besitzt Tannenholz.
Eine Holzfassade aus Lärche, Kiefer, Douglasie und Eiche ist sogar noch beständiger als eine aus Fichte oder Tanne und lässt sich obendrein ohne Oberflächenbehandlung zur Fassadenverkleidung einsetzen.
Ohne Oberflächenbehandlung vergraut das Holz einer Fassade im Laufe der Zeit - ein natürlicher Alterungsprozess, der bei allen Holzarten auftritt und keine Qualitätsminderung darstellt. Vielen Baufamilien gefällt diese naturnahe Optik einer unbehandelten Holzfassade zudem. Wer lieber die ursprüngliche Farbe einer Fassadenverkleidung aus Holz beibehalten möchte, kann mit Schutzanstrichen das äußere Erscheinungsbild des Holzes erhalten und erzielt hierbei zusätzlich unterschiedliche optische Effekte.
Alle Oberflächenbehandlungen einer Außenfassade aus Holz - Öl, Lasur und Lackierung - bedürfen der regelmäßigen Nachbehandlung und Auffrischung: Ölen jährlich, Dünnschichtlasuren alle ein bis vier Jahre und Mittelschichtlasuren alle zwei bis sieben Jahre. Lackierungen brauchen nur alle acht bis fünfzehn Jahre eine Erneuerung. Bei einem Schwedenhaus müssen Sie etwa alle 10 Jahre die bunte Holzfassade streichen, um die Farbe ansprechend zu halten.
Die Kosten einer Holzfassade hängen von vielen Faktoren ab, so dass generelle Angaben kaum möglich sind. Neben der Fassadenfläche spielen vor allem folgende Eigenschaften eine Rolle:
Reine Fassadenverkleidungen aus Holz in einfacher Ausführung mit nur einer Traglattung sind ab 50 Euro pro Quadratmeter zu haben. Ist zusätzlich eine Fassadendämmung erforderlich - zum Beispiel, um den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes zu genügen - verdoppeln sich die anzusetzenden Quadratmeterkosten leicht. Je nach gewählter Holzart, Konstruktion und Ausführung können die Fassadenkosten aber auch leicht ein Mehrfaches von 50 Euro (ohne Dämmung) beziehungsweise 100 Euro (Holzfassade mit Dämmung) betragen.
Für eine Verkleidung von 200 Quadratmeter Fassadenfläche wäre demnach ohne Dämmung mit mindestens 10.000 Euro zu rechnen, mit Dämmung mit mindestens 20.000 Euro. Im Schnitt sollten Sie insgesamt mit um die 25.000 Euro als Kosten für eine Holzfassade rechnen.
Der Werkstoff Holz an sich ist sehr widerstandsfähig und beständig. Das beweisen jahrhundertealte Holzkonstruktionen wie bei den Fachwerkhäusern unserer Altstadtkerne. Wie jede andere Fassadenverkleidung bedarf aber auch die Holzfassade des Schutzes und der Pflege.
Das größte Risiko für die Lebensdauer einer Fassade aus Holz ist dauerhafte Durchfeuchtung. Daher ist schon von vornherein durch geeignete bauliche Maßnahmen für einwandfreie Wasserableitung und Absicherung gegen Wassereindringen zu achten. Dort wo Spritzwasser das Holz schädigen könnte (Bodenbereich, im Fensterumfeld), muss die Holzverkleidung einen ausreichenden Abstand aufweisen. Eine effektive Hinterlüftung zwischen tragender Wand und Außenverkleidung trägt dazu bei, dass eine Fassade mit Holz bei Feuchtigkeit schneller wieder austrocknen kann. Das fördert die Langlebigkeit, genau wie gegebenenfalls ein ausreichender Dachüberstand. Des Weiteren müssen die Holzfasern der Bauteile stets in Abfließrichtung des Niederschlags verlaufen. Tropfkanten helfen zudem, Staunässe zu verhindern.
Neben dem konstruktiven Holzschutz kann man auch mit laufender Wartung und Pflege etwas für die Beständigkeit einer Holzfassade tun. Auf die regelmäßige Erneuerung einer Oberflächenbehandlung ist bereits oben hingewiesen worden. Lasuren müssen dabei schneller und häufiger erneuert werden als Lackierungen. Kleine Schäden können einfach ausgebürstet und nachgestrichen werden, bei Algen und Pilzen ist eine Biozidlösung zu empfehlen. Aufgetretene Risse im Holz einer Fassade sollten frühzeitig verschlossen werden, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern. Für die Reinigung von Fassadenverschmutzungen genügt oft etwas Wasser und eine Wurzelbürste.
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und als Fassadenmaterial ökologisch und nachhaltig
Holzfassaden sind kreativ gestaltbar und ermöglichen ein unverwechselbares, optisch ansprechendes Äußeres
Bei entsprechender Wartung und Pflege sind Holzverkleidungen sehr langlebig
Die Dämmung einer Holzfassade ist in der Regel leicht zu bewerkstelligen
Holzfassaden eignen sich für jeden Haustyp, auch Teilverkleidungen mit Holz sind gut möglich
Natürliche Vergrauung des Holzes wird nicht von jedem geschätzt, betroffen ist vor allem unbehandeltes Holz
Durch notwendige Nachbesserungen und Erneuerungen sind Holzfassaden arbeitsintensiver und aufwändiger als herkömmliche Fassaden (z.B. Putz)
Holzfassaden sind tendenziell kostenintensiver als normaler Putz - es kommt aber auch auf die jeweilige Ausführung und die Gegebenheiten an