Hanghaus bauen
Eine herrliche Aussicht, die Lage meist mitten im Grünen, innovative Architekturlösungen und oft vergleichsweise günstige Grundstückspreise: Das Hanghaus ist aktuell trotz der Herausforderungen beim Bau eine stark gefragte Option, wenn es um ein neues Eigenheim geht. Denn nicht nur lässt sich bei einem Haus in Hanglage ein großzügiges Untergeschoss mit viel Tageslicht und damit ein Plus an Wohnraum ideal umsetzen. Die planerischen Eigenheiten und das harmonische Einfügen in die natürliche Umgebung machen ein Massiv- oder Fertighaus in Hanglage auch zu einem besonders individuellen und zugleich wohnlichen Zuhause.
Doch was genau ist ein Hanghaus, und welche Möglichkeiten existieren für den Hausbau in Hanglage? Welche Vor- und Nachteile hat das Bauen am Hang, was müssen Sie bei der Planung beachten und wie hoch sind bei einem Massiv- oder Fertighaus in Hanglage die Kosten? Auf diese und weitere Fragen gehen wir im Folgenden ein und stellen Ihnen außerdem erfahrene Anbieter und erprobte Grundrisse fürs Hanghaus vor.
Haus in Hanglage: Preise vergleichen
Hausbau in Hanglage: Was versteht man darunter?
Ein Massiv- oder Fertighaus in Hanglage wird auf Baugrund errichtet, der ein mehr oder weniger starkes Gefälle aufweist. Die Hanglinie wird dabei mit in den Baukörper einbezogen und eröffnet somit die Möglichkeit für ein von Tageslicht durchflutetes Halb-Souterrain, einen Wohnkeller oder eine Tiefgarage. Ebenfalls sehr reizvoll an einem Hanghaus ist der oft weitläufige Garten, der die Hangseite des Gebäudes schützend umgibt.
Für ein Massiv- oder Fertighaus im Hang existieren mehrere Baumöglichkeiten:
1. Hanghaus bauen mit Erdaushub
Bei nicht allzu felsigen Böden lässt sich ein Einfamilienhaus in Hanglage direkt in den geneigten Teil des Baugrundstücks einbauen – eine besonders stimmige Integration des Bauwerks in die natürlichen Gegebenheiten. Ein Teil des Hangs wird hierbei für das Fundament ausgehoben, auf dem dann das Untergeschoss bündig zur Hangseite errichtet wird. Der Haupteingang befindet sich in diesem Fall häufig straßenseitig im Erdgeschoss. Talseitig sorgen ausladende Glasfronten für viel Licht und Luft im Inneren. Voraussetzung hier ist eine effiziente Drainage, Grundstücksentwässerung, und Abdichtung der Keller- und Außenwände, um das Hanghaus vor verstärkt auftretendem, sogenanntem Hangwasser zu schützen. Denn das Gefälle, wenn Sie ein Haus am Hang bauen, bringt einen erhöhten Wasserstaudruck auf die Außenseiten des Gebäudes mit sich – Wasser fließt naturgemäß nach unten.
2. Split-Level-Haus in Hanglage
Der Hausbau in Hanglage im Split-Level-Verfahren zeichnet sich durch terrassenartig abfallende, versetzte Etagen aus, die interessante Sichtachsen und eine luftige Atmosphäre schaffen. Bauen am Hang mit gegeneinander verschobenen Ebenen gehört zu den komplexeren und deswegen auch kostspieligeren Methoden, geht aber auch mit einer außergewöhnlichen und ansprechenden Architektur einher.
3. Hanghaus als Fertighaus oder Massivbau auf Stelzen
Ist der Baugrund zu abschüssig, kann ein Hanghaus auf Stelzen zum Tal hin auf einem Punktfundament aufgestellt werden. So wird auch eine schwierige Zusammensetzung des Erdreichs umgangen. Der Raum unter dem Hanghaus muss auch nicht verschenkt sein, gut denkbar wäre beispielsweise die Nutzung als Carport.
4. Aufschütten und Begradigen des Grundstücks
Wollen Sie Ihr Haus in einer sehr leichten Hanglage bauen, kann man den Baugrund eventuell aufschütten und begradigen. Der Hang wird also im Grunde künstlich aufgefüllt und eingeebnet, das Haus dann regulär darauf errichtet. Allerdings ist diese Maßnahme meist ebenso aufwändig wie die Anpassung des Hauses an den Hang.
Massiv- & Fertighaus in Hanglage: Kosten & Preise
Zwar gibt es beim Hanghaus selbstverständlich verschiedene Einflussfaktoren auf die letztendlichen Baukosten, beispielsweise die Wohnfläche – ein kleines Haus am Hang zu bauen kostet weniger als ein ansonsten baugleiches Größeres –, die Ausstattungsqualität inklusive des Energiestandards und die Ausbaustufe, das Dach, der Stil und die Bauregion. Prinzipiell sollten Sie, wenn Sie ein Haus in Hanglage bauen, aufgrund des spezifischen Anpassungs- und Planungsaufwands genau wie zusätzlicher Erdarbeiten, Statik-, Dämm- und Entwässerungsvorkehrungen mit höheren Kosten rechnen als bei einem ebenen Grundstück. Als Richtwert können Sie von etwa 15 % Mehrkosten beim Bauen am Hang wegen des Mehraufwands und die an das jeweilige Grundstück ausgerichteten Individualisierungen ausgehen.
Demnach sind für ein schlüsselfertiges Massiv- oder Fertighaus in Hanglage Kosten bei gehobener Ausführung von 2.875 bis 3.450 Euro pro Quadratmeter ab Oberkante Fundament ein Orientierungswert. Neben dem Hauspreis sind aber auch die Baunebenkosten eines Hanghauses entsprechend höher – denken Sie nur an die anspruchsvolle Baustelleneinrichtung und -organisation –, wie auch die Kosten für die Unterkellerung wegen der großen Fensterflächen und der verbesserten Abdichtung. Auch das Fundament und die spätere Gestaltung der Außenanlage kommen noch hinzu. Die Grundstückskosten sind – abgesehen von der Erschließung – allerdings höchstwahrscheinlich günstiger, wenn Sie ein Haus am Hang bauen wollen. Denn entsprechender Baugrund gilt als anspruchsvoll in der Bebauung und ist deswegen nicht so gefragt wie ein planes Grundstück.
Was kostet ein Haus am Hang? Beispielrechnung
Grundlage unserer beispielhaften Rechnung ist ein durchschnittliches, schlüsselfertiges Einfamilienhaus in Hanglage in Fertigbauweise mit zwei Vollgeschossen auf 100 qm Wohnfläche zu 2.875 Euro pro qm und einem zusätzlichen Wohnkeller sowie einer Doppelgarage mit Zufahrt oben. Hinzu kommen die Kosten für den Erwerb eines Grundstücks mit 500 qm in Bayern (durchschnittlicher Quadratmeterpreis für baureifes Bauland 2023 laut Destatis: 340 Euro). Bedenken Sie, dass dies nur Orientierungswerte darstellen und bei einem Fertighaus in Hanglage die Kosten je nach Ausführung und Bauregion erheblich variieren können.
KOSTENFAKTOR | PREIS |
---|---|
Fertighaus in Hanglage: Preis | 287.500 Euro |
Grundstück | 170.000 Euro |
Wohnkeller inkl. Fundament & Erdarbeiten | 100.000 Euro |
Doppelgarage | 20.000 Euro |
Außenanlage | 25.000 Euro |
Baunebenkosten | 66.000 Euro |
Sonstige Kosten | 15.000 Euro |
= Fertighaus in Hanglage: Kosten Gesamt | 783.500 Euro |
Wie viel kostet ein Haus in Hanglage? Beliebte Beispiele
Haus in Hanglage: Grundriss
Ein Hanghaus-Grundriss erlaubt dank des zusätzlichen Geschosses eine geräumige Raumaufteilung und verschiedenste Variationen. Grundsätzlich sollten Sie sich entscheiden, ob Sie bei Ihrem Haus in Hanglage die Garage oben an der Kuppe oder unten in Richtung Tal platzieren wollen und in welcher Breite.
Befindet sich bei Ihrem Haus mit Hanglage die Zufahrt unten, dann bilden Gebäude und Garage eine optische Einheit und Ihnen steht mehr Grundfläche zum Wohnen zur Verfügung. Das ist besonders praktisch bei einem Hanghaus als Bungalow mit Tiefgarage.
Ist dagegen beim Haus in Hanglage die Zufahrt oben, können Sie den Keller komplett als Wohnraum nutzen. Bei einem Haus in steiler Hanglage lassen sich in letzterem Fall dann sogar bodentiefe Fenster im Kellergeschoss einbauen, die einen nahtlosen Übergang zu Garten und Terrasse darstellen.
Auch eine Einliegerwohnung im Wohnkeller bietet sich für ein solches Hanghaus an.
Nach außen ergibt sich bei einem Massiv- oder Fertighaus in Hanglage oft ein aparter Überraschungseffekt, da die zusätzliche unterste Etage nur von einer Hausseite aus einsichtig ist.
Grundriss beim Hanghaus: Bewährte & extravagante Varianten für jeden Geschmack
Haus bauen am Hang: Bodengutachten ist unverzichtbar
Ein Bodengutachten empfiehlt sich prinzipiell bei jedem Bauprojekt, bei einem Hanghaus als Fertighaus oder Massivbau ist es allerdings unumgänglich. Denn mithilfe eines Bodengutachtens lassen sich die Tragfähigkeit, Zusammensetzung und Eigenschaften des Erdreichs sowie das Vorkommen von Grund- und Oberflächenwasser, wasserführende Schichten und potentielles Hangwasser feststellen.
So können die Statikerin und die Architektur-Abteilung Ihres Baupartners anhand eines Bodengutachtens bereits in dieser ersten Phase der Planung Ihres Hauses in Hanglage Art und Umfang erforderlicher stützender Strukturen, Aufschüttungsarbeiten, Bauwerksabdichtungen, Befestigungsmaßnahmen, Drainagen und spezieller Sicherungsvorkehrungen mit Ihnen besprechen und in das Angebot mit aufnehmen. Auch die Möglichkeiten und Kosten für (Tief-)Garage, Keller und Fundament lassen sich mit einem solchen Bodengutachten sehr genau einschätzen.
Haus im Hang: Planung & Ausrichtung
Jedes Haus sollte optimal nach dem Verlauf der Sonne ausgerichtet werden, doch gerade bei der Hanghaus-Architektur ist die Orientierung nach Himmelsrichtungen aufgrund der Baugrundsituation Dreh- und Angelpunkt bei der Planung. Denn beim Bauen am Hang geben das Grundstück und sein Neigungswinkel die grundsätzliche Ausrichtung vor. Ideal ist der Hausbau in Hanglage nach Süden, da das gesamte Bauwerk so komplett im Sonnenlicht liegt – mit allen Vorteilen, was die Helligkeit und Wärme der Terrassen und Innenräume, die Gartengestaltung und die Energiegewinnung über Solarpaneele angeht. Ein Hanghaus mit modernen Energiestandards schützt Sie gleichzeitig dank hervorragender Dämmung vor übermäßiger Hitze im Sommer. Trotzdem liegt es bei Südlage nahe, Beschattungsmöglichkeiten für Freisitze, Balkone und Außenanlagen mit zu integrieren.
Beim Hanghaus auf der Nordseite einer Erhebung benötigen Sie dagegen ein ausgeklügeltes Licht- und Beleuchtungskonzept sowohl mit möglichst vielen wärmeisolierten Glasflächen als auch offenen Räumen. Außerdem sollten Sie hier ausreichend Abstandsflächen zur Bebauung auf den oberhalb gelegenen Nachbargrundstücken einplanen, da insbesondere in den Wintermonaten aufgrund der tiefstehenden Sonne sonst zusätzlicher Schatten auf Ihr Eigenheim geworfen wird.
Ein Massiv- oder Fertighaus in Hanglage auf der Ost- oder Westseite eines Hügels bietet wiederum vor allem Morgen- beziehungsweise Abendsonne.
Insgesamt gilt: je steiler die Hanglage, desto stärker der jeweilige Effekt auf die Sonneneinstrahlung im Tagesverlauf und desto mehr Treppen sind in und ums Hanghaus notwendig, aber auch desto mehr unverbaute Aussicht genießen Sie.
Bauen am Hang: Weitere Beispiele
Hanghaus: Vor- und Nachteile
Vorteile Hausbau in Hanglage
Hanghaus-Architektur meist hochgradig individuell und unkonventionell
Unverstellte Aussicht ins Tal und die umgebende Natur
Einfamilienhaus in Hanglage bringt in der Regel größere Abstandsflächen zu Nachbargrundstücken und deswegen mehr Privatsphäre mit sich
Hausbau in Hanglage oft in naturnaher Umgebung
Zusätzlicher Wohnraum mit viel Tageslicht im Halb-Souterrain, Einliegerwohnung und Mehrgenerationenwohnen ideal umsetzbar
Außenanlage lässt sich optimal als natürlicher Landschaftsgarten gestalten
Grundstücke für den Hausbau in Hanglage normalerweise günstiger als vergleichbarer ebenerdiger Baugrund
Nachteile Hausbau in Hanglage
Höherer Planungsaufwand, komplexere Erdarbeiten und vermehrte Baukosten
Eventuell besondere Maßnahmen rund um Statik, Dämmung und Abdichtung der Außenhülle nötig
Barrierefreies Haus in Hanglage aufgrund der Höhenunterschiede nur aufwändig realisierbar
Anbieter, die ein Hanghaus bauen
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