Hausbau Lexikon

Kniestock

Lexikon
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z

Der Kniestock wird unter Experten auch als Drempel bezeichnet und ist ein wichtiger Bestandteil des Dachaufbaus. Hierbei handelt es sich um eine niedrige Mauer, die längsseitig der obersten Geschossdecke benötigt wird. Die richtige Kniestockhöhe trägt letztendlich den Dachstuhl. Dieser wird meistens mit Auflagerbalken oder Fußpfetten am Kniestock verankert.

Normalerweise erhält der Kniestock auf seiner obersten Reihe Ringanker. Wäre der Drempel nicht vorhanden, würde die Dachschräge unmittelbar auf der Obergeschoss-Decke auftreffen. Dadurch würde sich die Wohnfläche unterhalb der Decke deutlich reduzieren.

Ist in einem Gebäude gar kein oder ein zu niedriger Kniestock vorhanden und das Dachgeschoss soll trotzdem ausgebaut werden, kann die Kniestockhöhe nachträglich erweitert oder aufbaut werden. Normalerweise wird dafür das komplette Dach entweder abgetragen/aufgetragen oder angehoben. Letzteres kann durch Einsatz einer Hydraulikanlage am günstigsten sein.

Wie hoch muss der Kniestock sein?

Speziell dann, wenn ein späterer Ausbau des Dachstuhls geplant ist, sollte bei der Planung eines Massivhauses unbedingt eine ausreichende Drempelhöhe gemauert werden.

Diese sollte idealerweise zwischen 40 Zentimeter und 80 Zentimeter betragen. Die Dachneigung ist hierbei mit 45 Grad optimal. Denn die sogenannte Wohnfläche wird erst ab 2 Meter lichter Höhe komplett berechnet. Verringert sich Letztere bis auf unter 50 Zentimeter, fällt der Dachboden nicht unter die Wohnflächen und wird somit nicht angerechnet (gesamte Baukosten).

Die exakte Drempelhöhe wird allerdings meistens im örtlichen Bebauungsplan vorgeschrieben.

Was kostet eine Kniestockerhöhung?

Fachbetriebe beziffern die gesamten Kosten für eine Kniestockerhöhung beziehungsweise Dachaufstockung, die für ein Einfamilienhaus anfallen können, auf circa 5.000 Euro bis rund 13.000 Euro.

Soll beispielsweise ein Flachdach aufgestockt werden, belaufen sich die Kosten dagegen auf mindestens 24.000 Euro (alles ohne Mehrwertsteuer). Dies sind allerdings nur Orientierungswerte, die regional und je nach Gebäudegröße deutlich variieren können.

Somit gehört eine Dachaufstockung zu den aufwendigsten Bauarbeiten an Immobilen. Diese können allerdings auch einen gewissen Einfluss auf die vorhandene Statik haben. Daher benötigen Sie eine Baugenehmigung. Ist der Umbau abgeschlossen, muss das Gebäude eventuell andere Standards des GEG (Gebäudeenergiegesetzes) erfüllen. Der Vorteil ist jedoch, dass erheblich Energie eingespart wird und deshalb eine KfW-Förderung möglich ist.

Wie berechnet man den Kniestock?

Bauvorhaben unterliegen stets Vorschriften und Anforderungen. Die Gebäudehöhe basiert beispielsweise auf:

dem lokalen Bebauungsplan
den festgelegten Maß-Definitionen, die die jeweilige Landesbau-Verordnung detailliert vorgibt.

Im örtlichen Bebauungsplan werden normalerweise ein Maß-Spektrum oder konkrete Abmaße für die Höhe des Dachfirstes und der Traufkante festgelegt. Dadurch soll sich eine harmonische Optik im Siedlungsbereich ergeben. Wenn es um die Kniestockhöhe beziehungsweise Drempelhöhe geht, gelten hierzulande regional verschiedene Berechnungs-Definitionen.

Was allerdings überall einheitlich ist, ist die untere Begrenzung des Kniestocks. Diese wird im Allgemeinen ab oberer Kante Roh-Decke des obersten Geschosses berechnet. Wo die Höhe vom Drempel endet, ist jedoch immer unterschiedlich definiert. Einmal ist es die untere Kante der Fußpfette (waagerechter Träger innerhalb der Dachkonstruktion), dann wieder der theoretische Kreuzungspunkt zwischen oberer Kante des Sparren und Kniestockmauer.

Sind Sie bereit, Ihr Traumhaus zu finden?

Hausbau-Assistenten starten

Kniestock

Für welche Hausart interessieren Sie sich?

Sind Sie bereit, Ihr Traumhaus zu finden?