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Wärmebrücke

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Unter einer Wärmebrücke versteht man eine Stelle in der Hauswand, an der mehr Wärme verlorengeht als an den umgebenden Bauteilen. Das führt dazu, dass das Haus rascher auskühlt. Deshalb wird alternativ auch die Bezeichnung Kältebrücke statt Wärmebrücke verwendet. Da es sich um ein 'Auslaufen' der Wärme über die Brücke handelt, ist die Bezeichnung Wärmebrücke aber als korrekter zu werten.

Je nach Form und Ursache der Wärmebrücke wird zwischen unterschiedlichen Arten unterschieden. So kann eine Wärmebrücke punktuell, linienförmig oder dreidimensional sein. Punktuelle Wärmebrücken findet man zum Beispiel an Befestigungsdübeln in der Wand. Dreidimensionale Kältebrücken treten an Hausecken auf und lineare an Stahlträgern und ähnlichen Konstruktionsteilen. Nach der Ursache können Wärmebrücken materialbedingt, konstruktionsbedingt oder geometrisch sein.

Wärmebrücken erhöhen den Heizbedarf des Hauses und somit seine Energiekosten. Zudem bildet sich an ihnen oft im Hausinneren Taunässe, da abkühlende Luft Wasser abgibt. Dadurch kann eine Wärmebrücke Schimmel auslösen. Deshalb ist es wichtig, schon bei der Planung eines Gebäudes darauf zu achten, sie nach Möglichkeit zu vermeiden.

Aufgrund ihres Einflusses auf die Energiekosten müssen Wärmebrücken auch bei der energetischen Planung mitberücksichtigt werden. Mit entsprechender Spezialsoftware kann dazu eine relativ genaue Berechnung durchgeführt werden. Da das sehr aufwändig ist, wird jedoch meistens stattdessen ein Wärmebrückenzuschlag auf den mittleren U-Wert aufgeschlagen.

Ist eine Wärmebrücke ein Baumangel?

Ob eine Wärmebrücke rechtlich als Baumangel gilt, hängt von den zum Errichtungszeitpunkt geltenden Bauvorschriften und technischen Normen ab. Ein verstärkter Wärmeverlust durch die größere Außenfläche von Ecken, Fenster, Innenwände und andere konstruktionsbedingte Notwendigkeiten lässt sich nie ganz vermeiden. Anders ist es mit Wärmebrücken, die durch mangelhafte Ausführung von Arbeiten, Materialfehler oder unnötige Lücken in der Dämmung entstehen. Was für die sachgerechte Ausführung einer Wärmebrücke erforderlich ist, kann man in den jeweils aktuellen DIN-Normen nachlesen.

Wie erkenne ich eine Kältebrücke?

Für Fachleute sind wahrscheinliche Wärmebrücken am einfachsten anhand der detaillierten Baupläne zu erkennen. Ihre Fachkenntnisse und Erfahrung ermöglichen ihnen dabei auch einzuschätzen, wie viel Wärmeenergie an jeder Stelle verloren geht. Für Laien und am Gebäude selbst sind Kältebrücken dagegen schwer zu identifizieren. Nur in extremen Fällen machen sie sich durch feuchte Stellen an der Wand oder Schimmelbildung bemerkbar. Dann ist allerdings Handlungsbedarf gegeben, da Schimmel die Gesundheit gefährden kann. Wer es wirklich genau wissen möchte, kann thermografische Aufnahmen von seinem Haus machen lassen. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass manche Wärmebrücken auch für den Thermografen unsichtbar bleiben oder nur in Innenaufnahmen erkennbar sind.

Wo treten Wärmebrücken auf?

Typische Standorte für eine Wärmebrücke sind Fenster, Balkone, Hausecken, Innen- und Kellerwände. Praktisch unvermeidbar treten sie an mechanischen Rollädenkästen auf, da sich diese nicht vollständig abdichten lassen. Besonders häufig sind Kältebrücken aber auch an Bauteilen wie Stahlbeton und Stahlträgern, da sich die höhere Wärmeleitfähigkeit von Stahl nicht immer durch Dämmung wettmachen lässt. Auch dünnere Stellen in den Wänden, wie Heizkörpernischen lassen mehr Wärme nach außen. Da sie sich direkt neben einem Heißkörper befinden, besteht bei ihnen jedoch wenig Gefahr, dass Schimmel entsteht. Weitere unvermeidbare Problemstellen sind Rohranschlüsse und Fassadenanker. Erker und Attiken können dagegen in der Planung vermieden werden, wenn man mehr Wert auf Energieeffizienz als auf ihr Aussehen legt.

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