Tiny House: Preise, Vorschriften & Hersteller

Was kostet ein Tiny House zum selber bauen?

Günstig lassen sich Tiny House Bausätze zum Selbstbau ab ca. 20.000 Euro erwerben. Allerdings sollten Sie beim Bau in Eigenregie ausreichend handwerkliches Geschick wie auch zeitliche Ressourcen besitzen. Dann können Sie bei einem Tiny House Kosten in Bezug auf Handwerkerlöhne einsparen, da keine oder kaum andere Gewerke mitarbeiten. Es empfiehlt sich allerdings, sich für anspruchsvolle Aufgaben professionelle Unterstützung zu holen. Beachten Sie, dass Sie auch bei einem Bausatz für Ihr Tiny House für zusätzliches Material selbst aufkommen müssen und für eigens verantwortete Baumängel haften.

Eine wesentliche Erleichterung sind spezielle Kurse oder Workshops der Hausanbieter zum Thema Tiny House selber bauen. Hier geben erfahrene Experten Tipps und erklären, wie Sie regelmäßig auftretende Probleme umschiffen können. Außer gut erklärten Schritt-für-Schritt-Anleitungen für das Projekt Tiny House können Sie bereits vorgefertigte Baupläne erhalten und nutzen. Diese sind unter anderem online in vielfältiger Form zu finden. Englischsprachige Anleitungen sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, da diese normalerweise nicht mit den hiesigen Fahrzeugen/Vorschriften kompatibel sind.

Was kostet ein schlüsselfertiges Tiny House?

Ganz bequem und daher auch kostenintensiver ist, ein Tiny House schlüsselfertig bauen zu lassen. Hierbei sind Kosten pro Quadratmeter von durchschnittlich 2.700 bis 3.200 Euro im mittleren Qualitätsbereich zu erwarten. Je nachdem, für welche Wohnfläche und welche Ausstattung Sie sich entscheiden, werden schlüsselfertige Tiny Houses, die zwischen 15 und 55 Quadratmeter aufweisen, zwischen 50.000 und 200.000 Euro angeboten. Darüber finden sich zum Teil Tiny Houses in luxuriöser Ausstattung die bis über 300.000 Euro kosten können.

Unserer beispielhaften Rechnung liegt ein stationäres schlüsselfertiges Tiny House mit 40 Quadratmetern im mittleren Preislevel zu 2.700 Euro pro qm auf einer Bodenplatte zugrunde. Hinzu kommen die Kosten für den Erwerb eines kleinen Grundstücks mit 250 qm in Hessen (durchschnittliche Quadratmeterpreise für baureifes Wohnbauland aktuell: 227 Euro laut Destatis 2024) plus Kaufnebenkosten des Grundstücks von 10 %.

Ein Tiny House ist ein vollwertiges Wohngebäude mit Strom-, Wasser- und Entsorgungsanschluss, das stationär, teilmobil oder sogar straßenverkehrsrechtlich zugelassen ist. Eine Wohnfläche von 8 bis 50 Quadratmetern ist die gängige Größe von Tiny Houses.

Eine verbindliche baurechtliche Definition existiert nicht in Deutschland, allerdings müssen mobile Tiny Houses auf Rädern die Vorgaben der Straßenverkehrsordnung erfüllen, die Sie der Grafik entnehmen können.

Woher kommen Tiny Houses?

Das Tiny House oder Small House Movement hat seinen Ursprung in Nordamerika. Insbesondere nach dem Platzen der US-Immobilienblase 2007 und aufgrund der zusätzlich immer weiter klaffenden Einkommensschere waren dort mobile Tiny Houses für viele Haushalte der einzige Ausweg aus nicht bedienbaren Hypothekendarlehen. Aus der finanziellen Not geboren, hat sich das vergleichsweise günstig umsetzbare Tiny House jedoch weltweit rasch als bewusst einfach gehaltenes, umweltschonendes und minimalistisches Alternativmodell zu traditionellen Haustypen etabliert. Zudem gelten Tiny Houses als progressiver Gegenentwurf angesichts aktueller Problematiken wie Wohnraumknappheit und explodierender Grundstückspreise wie auch immer höherer laufender Energiekosten.

Wie groß sollte ein Tiny House sein?

Je nach Anzahl der Bewohner richtet sich die Größe des Kleinsthauses. Wir empfehlen folgende Größen, für eine effektive Planung Ihres Tiny House Grundrisses:

Die gesetzlichen Vorgaben für Tiny Houses in Deutschland hängen von der Nutzung Ihres Kleinsthauses ab. Mobile Tiny Houses werden anders behandelt als ein stationäres Tiny House auf einem Grundstück. Hierzulande sind jedoch meist beide Formen ohne Baugenehmigung nicht möglich, denn sowohl ein fest stehendes Tiny House als auch ein Tiny House auf Rädern werden im Normalfall als reguläres Gebäude eingeordnet.

Stationäres Tiny House - Wo darf man es bauen?

Tiny Houses unterliegen denselben gesetzlichen Vorgaben wie ein normales Einfamilienhaus. Bevor Sie für Ihr stationäres Tiny House die Baugenehmigung einholen, müssen Sie zunächst sicherstellen, dass das gewählte Grundstück für einen dauerhaften Wohnsitz zugelassen ist. Kommunen legen mithilfe eines Flächennutzungsplanes meistens fest, welche Gebiete zum Wohnen ausgewiesen werden. Daher gibt es in Deutschland bereits spezielle Tiny-House-Siedlungen. Beachten Sie bei der Vorbereitung des Bauantrags für Ihr Tiny House auch den örtlichen Bebauungsplan sowie etwaige Gestaltungsvorschriften der Gemeinden. Auch muss der Baugrund für Ihr Tiny House erschließbar sein.

Wollen Sie bei einer Größe von maximal 50 qm Ihr Tiny House als reines Ferienhaus für Wochenende und Urlaub nutzen, bietet sich ein Campingplatz als Aufstellort an. Denn die Genehmigung erteilen hier die Betreiber, eine offizielle Baugenehmigung ist nicht erforderlich.

Kommt ein Tiny House für Sie aufgrund eines oder mehrerer der hier angesprochenen Aspekte nicht in Frage, dann stehen Ihnen verschiedenste ähnlich ökologisch nachhaltige, platz- und kostensparende Optionen beim Hausbau zur Verfügung, die Sie bei vielen Anbietern sogar CO2-neutral und mit modernsten Technologien wie Photovoltaik und Wärmepumpe sowie natürlichen und recycelbaren Dämm- und Baustoffen realisieren können. Setzen Sie hier auch gerade bei der Grundrisserstellung auf die Expertise unserer Anbieter, die gemeinsam mit Ihnen für Ihre Familie das Optimum aus der Wohnfläche herausholen und Sie dabei unterstützen, so energieautark wie möglich beispielsweise in einem kleinen Plusenergiehaus mit Erdwärme zu leben.